Benedek von Both erhielt von König Kalman das Gut Botfalva ( heute Ukraine) als Lohn dafür, dass er dem König half, dessen Bruder, den Prinzen Almos und seinen Sohn Bela zu bekämpfen. Als König Kalman schwer erkrankte, beauftrage er seine Barone, den Prinzen Almos gefangen zu nehmen, damit dieser dem rechtmässigen Nachfolger des Königs, dem Sohn Prinz Istvan nicht gefährlich werde könne. Both Benedekt wurde beauftrag, den Prinzen Almos gefangen zu nehmen. Die “Kepes Kronika” ( 1358) berichtet:”Der Herzog Almus saß vor dem Kloster Dömös und beklagte (seiner Umgebung gegenüber) sein schlimmes Schicksal. Als er das Herannahmen der Pferde hörte, ließ er sich ins Kloster führen, denn in seiner Seele habe er geahnt, das Gefahr drohe. Er wurde zum Altar der Heiligen Margaretha geführt. Er hielt sich am Altar fest, denn er hoffte, dass man aus Ehrfurcht vor Gott und den Heiligen ihn nicht wird wegzerren können.Benedek, (Both)seines Namens unwürdig, hat troztdem versucht, den Prinzen mit Gewalt wegzuzerren.Der Prinz hielt sich aber am Altar fest, doch Benedekts verdammnisswerte Hand gelang es, den Prinzen wegzuzerren, dabei verletzte er die Hand des Prinzen,dessen Blut den Altar beschmutzte. Die Mönche haben versucht, die Bluttat zu verhindern und wollten Benedekt gefangennehmen. Dieser hat aber die Absicht der Mönche erkannt und lief wutentbrannt aus der Kirche, setzte sich auf sein Pferd und im schnellen Galopp ritt er in Richtung des Pelys (Pilis) -Waldes. Im Wald fiel er vom Pferd, brach sich das Genick und starb. Die Hunde, die ihn verfolgten, fraßen sein Fleisch und seine Knochen”.
Der König nahm nach seiner Tronbesteigung furchtbare Rache an den Würdenträgern, die verantwortlich waren an seiner Blendung ,des nunmehrigen Königs Bela: anläslich einer Versammlung von hohen Würdenträgern wurden 68 von ihnen an Ort und Stelle erstochen oder duch das Schwert hingerichtet.
Das erste Wapppen erhielt die Familie von König Sigismund; der Wappenbrief wurde in Konstanz ausgestellt. König Matthias Corvinus verlieh der Familie eine Wappenvermehrung; dargestellt ist ein Geharnischter der berühmten Schwarzen Armee des Königs.
Bereits 1324 bestätigt König Karl von Anjou den Besitz von Botfalva (heute Ukraine) gegenüber Gotthard de Csorna, Sohn des Bud von Budfalva .
Am 9.Februar 1339 erhält die Familie von König Ludwig (Lajos) das „ius gladis“. Dieses Recht wird 1438 von König Albert bestätigt für die Brüder Zsigmond, Laszlo und Istvan Both von Botfalva. Sie erhielten auch die Herrschaft Asguth.
146o erhält die Familie von König Matthias Corvinus eine Wappenvermehrung; ausgestellt am 21.Februar 1460 in Buda.Pergament,Urkunde 37,2×53,3cm,Wappenbild 13,6×11 cm.An der Urkunde Majestätssiegel. Das Wappenbild: In einem mit blauem Balken linksgeschrägtem roten Schild steht ein nach links gewandter Geharnischter.In der Hand Armbrus, am Arm Schild.(Tartsche) Helmschmuck: ein rotes Adlerflügelpaar – Hinweis auf das Geschlecht Osl – mit diagonalem blauen Balken. Helmzier:rot-weiße Decken.
Das Wappenbild ist eines der wertvollsten Denkmale der Trachtengeschichte und ist eine präzise Darstellung der Ausrüstungs eines zeitgenössischen, geharnischten Fußsoldaten der Schwarzen Armee, des Söldnerheeres des Königs Matthias Corvinus, das ein Jahr zuvor,1459 gegründet wurde Der Wappenbrief befindet sich seit Mitte des 19.Jh. als Geschenk der Familie Both von Botfalva und Bajna im Ungarischen Staatsarchiv,DL 73414.
Janos Both d.Ältere v.Botfalva war Banus(Vizekönig) von Kroatien; er fiel 1493 bei Brinia im Kampf gegen die Türken.
Andras Both war Mitglied der „Schwarzen Armee“ des Königs Matthias Corvinus und nahm an vielen Kämpfen dieses Söldnerheeres teil. 1482 und 1505-1511 Banus von Croatien ( Banus Croatiae, Dalmatiae et Slavoniae) Sein Name und die seiner Famimilienmitglieder ( Anna, Andras, Katharina, Francisco, Stephan ,Imre und Ambrus) erscheinen in einem in Venedig ausgestelltem Ablassbrief v. 5.September 1494. (Archiv der kroatischen Akademie Agram) Andras Both starb am 13.September 1511. Er besaß bereits die Herrschaft Bajna. Er war mit Anna Gräfin Csaky verheiratet.
Gaspar Both verteidigte 1566 erfolgreich seine Stammburg Botszent-György (Komitat Zala) gegen die Türken. (Die Burg ist heute eine Ruine;aber seit den 80ger Jahren finden sehr erfolgreihe Ausgrabungen statt)
Janos Both der Jüngere verteidigte 1521 die Burg Nandorfehervar (Belgrad) gegen die Türken, musste aber die Festung gegen die türkische Übermacht aufgeben; dafür erhielt er die Zusage des freien Geleits.Doch die Türken hielten sich – wie gewöhnlich – nicht an das gegebene Versprechen und töteten, bis auf 70 Mann die abziehenden „Ungläubigen“. Janos Both war verheiratet mit Margarita Banffy v. Alsolendva.
Vom Mittelalter bis zur Neuzeit erhielt die Familie der Both zahlreiche Besitzungen , meist handelte es sich um Dörfer im gesamten damaligen Königreich: Asguth, Botfalva, Bajna,Osli, Csorna,Kistarnoc, Botszentgyörgy; die Burg Belavar(heuteKroatien) erhielten sie zum Lehen in der Zeit, als einige Mitglieder der Familie hohe Ämter in Kroatien bekleideten.
In den folgenden Jahrhunderten widmeten sich die Mitglieder dieser Familie der Juristerei und dem Kriegshandwerk. Der Urgroßvater von Clara von Both, Gyula Both von botfalva war oberster Richter der oberungarischen Stadt Eperjes, ihr Großvater, Menyhert Both königlicher Ankläger, der im berühmt-berüchtigten Prozess von Tiszaeszlar die Anklage zu vertreten hatte In diesem Prozess wurden die Juden von Tiszaeszlar, eines kleinen Dorfes am Ufer der Theiß, des Ritualmordes an dem Mädchen Eszter Solymosi angeklagt.Der Prozess ähnelte in manchen Zügen dem Prozess gegen Dreyfuss in Frankreich, die Stelle eines Zola übernahm in Ungarn der Jurist und Parlamentsabgeordnete Karoly Eötvös, der die Haltlosigkeit der Anklage nachwies. Menyhert I.Both, der offensichtlich keinen Ausweg sah zwischen der von seinen Vorgesetzten geforderten Staatsraison, ( nämlich keine Mühe zu scheuen, die Schuld der Juden nachzuweisen ) und seinem Gewissen, erschoß sich wenige Tage nach Beginn des Prozesses. Natürlich konnte es nicht ausbleiben, dass über die Hintergründe seines Freitodes in den Zeitungen und später in der umfangreichen Literatur über den Prozess gerätselt wurde. So schrieb z. B. Lipot Huber in seinem Werk „A vervad es vergyilkossagok törtenete“, Menyhert Both von botfalva habe von jüdischen Bankiers Kredite erhalten, die ihn nun bedrängt haben sollen, zu Gunsten der Tiszaeszlarer Juden tätig zu sein bzw. den Fall zu unterdrücken. (eine nachweislich falsche Behauptung des antisemitischen Autors) Auch der gefeierte ungarische Romancier, Gyula Krudy nahm sich des Prozesses von Tiszaeszlar an; in seinem „Tatsachenbericht“ A tiszaeszlari Solymosi Eszter“ schreibt er über Menyhert I. Both:“ Scharf Moric szo szerint ugyanugy vallott, mint odaig. Both Menyhert, a kiralyi ügyesz különbözö kerdeseket tett fel a fiunak, de az mindenre megfelelt.
- Vagy ez a gazember, vagy mi, akik hallgatjuk – mondta a kiralyi ügyesz – de valami itt nincsen rendben.( Entweder ist dieser Angeklagte ein Spitzbub, oder wir, die ihn verhören – aber irgend etwas ist hier nicht in Ordnung)
Der Prozess, der in ganz Europa Aufsehen erregt hat, ( und Jahre später verfilmt wurde ) endete dank des genialen Schriftstellers Karoly Eötvös mit einem Freispruch für alle angeklagten Juden. Der Mörder des Mädchens wurde allerdings nie ermittelt.
Der Abschiedsbrief von Menyhert Both an seine Frau wurde nie veröffentlich; darin begründet er seinen Tod: er wolle einem aufkommenden vulgären Antisemitismus keinen Vorschub leisten, sehe aber angesichts der Weisung des Generalstaatsanwalts keinen anderen Weg, den Gewissenskonflikt zu lösen .
Über den Fall der Eszter Solymosi erschien 2011 eine umfangreiche Dokumentation von 749 Seiten aus der Feder von György Köver; A tiszaeszlari drama (Das Drama von Tiszaeszlar). Köver gibt eine sehr detaillierte Darstellung der Geschichte des Dorfes, seiner Sozialstruktur, der Akteure des Prozesses und die Konsequenzen für das politische Leben der Jahrhundertwende. Wie das Mädchen Eszter zu Tode gekommen ist, konnte auch er nicht klären. (Verlag Osiris, Budapest 2011)
Der Sohn von Menyhert I. Both ,Menyhert II.Both brach sein Jurastudium ab und schlug die Laufbahn eines Kunstmalers ein. Er wurde Schüler von Bertalan Szekely und Karoly Lotz, 1885 ging er nach Paris und wurde Mitarbeiter von Jean Paul Laurens.
1887 eröffnete er in Budapest eine Schule für Kunstmalerei und trat als Kunstkritiker in die Redaktion des Pesti Hirlap ein. In den folgenden Jahren widmete er sich schwerpunktmäßig der Portrait- und Genre-Malerei. 1916 erhielt er einen Lehrauftrag an der Kunstakademie in Münhen.Er wohnte mit seiner Familie in der Ludwigstrasse 4. Einige Bilder entstanden in dieser Zeit seines Münchner Aufenthaltes.
Seine bekanntesten Bilder sind: Das Tryptichon „Die Frau als Mutter, Nonne und Grande Dame“ (Kunsthistorisches Museum,Budapest) Portraits von Ignac Szell (Innenministerium), Ferenc Benitzky (Rathaus Kecskemet),Mihaly Zsilinszky ( Komitat Csongrad) ,Karoly Gerloczy (Rathaus v. Budapest),Frigyes Pesthy (Akademie der Wissenschaften) ,“Die Familie des Künstlers“ (Bildergalerie der Hauptstadt). Die Bilder „ Puszta-Landschaft“ und „Meine Frau und Tocher Klara“befinden sich im Besitz von Hans von Wimpffen,Wimpfen am Neckar).
Menyhert II.Both starb am 13.November 1918 an den Folgen der spanischen Grippe in Budapest.( Seine Frau, Erzsebet Both geb. Baghy de Szecseny folgte ihm 83jährig 1958 in den Tod.)Er erhielt von der Stadt Budapest ein Ehrengrab im Kerepesi-Friedhof, das allerding 2012 aufgelassen wurde. Er fand seine letzte Ruhestätte im Dorf Bakonysag,Ungarn.
Clara Both war Elevin der Klosterschule „Sacre Coeur“ in Budapest. In den Ferien unternahm sie mit den Eltern ausgedehnte Reisen nach Italien und Frankreich; 1911 –1913 lebte die Familie in München, wo der Vater einen Lehrauftrag an der Akademie hatte.
Nach Krieg und Revolution ging sie nach Paris und besuchte dort die Kunstakademie, Fach Malerei. Hier lernte sie auch ihren späteren Mann , Ivan III. von Wimpffen kennen, den sie 1929 in Budapest heiratete.
In den 3oger Jahren begann sie ihre Tätigkeit als Portrait-Malerin.Aus dieser Zeit stammt auch das bekannte Portrait des Bischofs von Szombathely, Graf Janos Mikes, das heute im bischöflichen Palais hängt.
Gleichzeitig eröffnete sie in Budapest ein Atelier für Innenarchitektur, und entwarf in Zusammenarbeit mit Künstlern und Handwerkern eigene Einrichtungsgegenstände.( Tewan, Fözö, Knott ) U.a. entwarf sie die gesamte Inneneinrichtung der Villa des berühmten ungarischen Schriftstellers Lajos Zilahy, die allerdings beim ersten alliierten Fliegerangriff auf Budapest einen Volltreffer erhielt und gänzlich zerstört wurde.
Nach dem Freitod ihres Bruders, György Both am 14.Dezember 1943 übernahm sie dessen Güter und zog 1943 nach Kistape- Bikacs, im Landkreis Tolna. Hier erlebte sie mit ihrer Familie den Einmarsch der Roten Armee und die Zerstörungen der sowjetischen Soldateska.
Nach der Machtübernahme der Kommunisten 1948 zwang man sie, in einer Kolchose zu arbeiten. Im gleichen Jahr wurde ihre Ehe mit Ivan von Wimpffen geschieden.
Nach Niederschlagung der ungarischen Revolution 1956 verließ sie am 1. Dezember Ungarn. Der Fluchtweg führte sie bei Nacht und Nebel über den Grenzort Osli, jenes Dorf, das vor 7oo Jahren ihrem Urahn gehörte. Der Grenzsoldat, Lajos VARGA, in Osli beheimatet, hat sie , vorbei an sowjetischen Truppen über die Grenze geführt.( dafür erhielt er von der neuen “Arbeiter-Bauern- Regierung” 5 Jahre Gefängnis.)
Clara Both ließ sich in den USA, in Chicago nieder .Hier arbeitete sie in der Firma Denoyer and Geppert als Kunstmalerin. Gleichzeitig nahm sie ihre Arbeit als Portrait- und Landschaftsmalerin wieder auf. An die 3oo Werke verließen in gut 3o Jahren ihr Atelier. Zu den bekanntesten Werken gehören die Portraits des Senators Barry Goldwater( heute im Senat von Arizona) des Kardinals Wyschinski(Polnisches Museum in Chicago) und das Altarbild der Chicagoer St.Stephen Church.
Arbeit an der “Staffelei”,Chicago , St.Stephen Church
1994 kehrte sie nach Ungarn zurück und ließ sich im Dorf Bakonysag, Landkreis Papa nieder. Die Wahl dieses Ortes war kein Zufall; der Ort gehörte vor der kommunistischen Machtübernahme den Grafen Esterhazy und in der Gegend wurden die Hauptmanöver des 7. Husarenregiments durchgeführt, in dessen Verband der Großvater ihres Mannes, Ivan I.von Wimpffen Dienst tat.
Sie starb am 27.Mai 2ooo.Ihre Urne wurde im Budapester Kerepesi-temetö im Ehrengrab ihres Vaters ,Menyhert II. Both von Botfalva beigesetzt. Mit ihr starb das letzte Mitglied dieses Zweiges der Familie Both.( Auf einer Internetseite der „Church of Jesus Christ of Latter-day Saints“ wird ihr Todesdatum – und Ort irrtümlich mit 28.Mai 2ooo,Carol Stream, Du Page County ,Illinois /Social Security Number 143 32 5831143 32 5831/ angegeben)
Vor Ihrem Haus im Dorf Bakonysag wurde ein Gnadenkreuz aufgestellt Die Inschrift lautet: “Isten dicsöségére emeltette Wimpffen Ivánne Both Klára A.D. MM”
2012 wurde das “Ehrengrab” ihres Vaters,Menyhert Both im Friedhof Kerepes in Budapest durch ein Gesetz aufgehoben; die sterblichen Überreste ihres Vaters, ihrer Mutter und ihres Bruders mussten exhumiert werden. Sie fanden ihre letzte Ruhestätte im Dorffriedhof von Bakonysag,wo Clara Both de botfalva ihre letzen Lebensjahre verbracht hat.