Grigorij Franzowitsch Freiherr von Wimpffen

Grigorij  Franzowitsch Freiherr von Wimpffen. Generalleutnant der russischen Armee, tödlich verwundet in der Schlacht von Austerlitz, gestorben 1806 in einem Krankenhaus  in Luneville. Sohn des Generals Franz Ludwig von Wimpffen, geboren am 12 Oktober 1760  in Frankfurt/Main.Wie viele  seiner Verwandten trat er  ins französische Regiment d’Alsace, wo er den Rang eines Sous-Lieutenant erhielt. Nach Ausbruch der französischen Revolution verließ er Frankreich, ging nach Russland und absolvierte die Militärakademie in St.Petersburg. Am 8. August 1894 trat er in das sibirische Grenadierregiment ein. Am 10.Oktober 1874 zu Premier-Major befördert, übernahm er das Kommando über das Rigaer Regiment; in dieser Funktion blieb er bis zum 22. Mai 1798. Am gleichen Tag wurde er zum Oberst befördert und übernahm das Kommando des Sudakov-Regiments Am 19.Juni 1799  zum Generalmajor befördert., ernannte ihn der Zar zum Chef des Musketier-Regiments Perm.Am am 29.Oktober 1805 befehligte er, mittlerweile zum General-Leutnant befördert, die 3. Angriffkolonne unter dem General  Pryibischewski in der Schlacht von Austerlitz.

Die Zusammensetzung dieser Angriffskolonne: 1.leichte Brigade Müller mit 7. und 8. Jägerbataillonen, 2.Brigade Selechov  mit den Infanterieregimentern Galitsch, Butirski,Narva, Podolia, zwei Batterien  12 und 8 Pfünder und einer österreichischen Pionier-Kompanie.
In einem Handgemenge mit französischen Dragonern unter dem Kommando von  Francois Lejeune wurde er durch ein Schwerthieb  des Soldaten Sopranski schwer verwundet. Man brachte ihn  vor Napoleon, der seine Hochachtung für sein tapferes Verhalten aussprach.Der Leibarzt Napoleons, Larrey versorgte ihn,anschließend wurde er nach Luneville transportiert, wo er  am 27.Juni 1806 seiner Verwundung erlag..
Der preussische König verlieh ihm den Orden Pour le Mérite.

Grigorij F. von Wimpffen heiratete Natalie, die Tochter eines berühmten deutsch-russischen Naturforschers: Peter Simon PALLAS (1741-1811)  war Arzt, Naturforscher und Geograph.Geboren in Berlin , folgte er 1768 dem Ruf der Zarin Katharina II. nach Russland. Erleitet zahlreiche Expeditionen in Sibirien und  auf der Krim..1771 veröffentlichte er ein 2000 – Seiten Werk unter dem Titel “Reise durch verschiedene Provinzen des russischen Reiches.” Das Werk machte ihn in ganz Europa bekannt und berühmt. Um 1800 verlegte er aus St.Petersburg seinen Wohnort nach Simferopol auf der Krim-Halbinsel. Auf seinem von der Zarin geschenkten Gut errichtete er eine Sternwarte und betätigte sich auch als Astronom. Durch Intervention bei der Zarin wurde auch sein Schwiegersohn nach Simferopol in  das Garderegiment Simferopol versetzt. Hier lebte und forschte Pallas in den nächsten Jahren. (nach ihm wurden benannt ein Krater auf dem Mond und die Pflanzenfamilie der Rötegewächse-Rubiaceae) Drei Jahre nach dem Soldatentod seines Schwiegersohns kehre Pallas 1810 mit seiner verwitweten Tocher nach Berlin zurück ,wo er ein Jahr später starb. Pallas erhielt ein Ehrengrab auf dem Friedhof in Berlin -Kreuzberg, das auch heute noch besteht.

Natalja Baronin von Wimpffen

Grigorij Wimpffens Frau lebte teils in Berlin, teils in Reval mit ihrem am 25.September 1801 geborenen Sohn, Vladimir Grigorjewitsch von Wimpffen.(gest. 1863)   Ab 1830 nannte dieser sich Waldemar, heiratete Johanna  Rosenhof, nach deren Tod Luise von Erck.
Waldemar von Wimpffen, der sich auch literarisch betätigt hat (er veröffentliche Gedichte) hatte  vier Kinder: Leberecht, Maximilian,Anna Maria Gabriele und Olga Martha.

Leberechts Kinder, Waldemar und Peter wanderten in den 20ger Jahren des XX.Jahrhunderts nach USA aus.  Dort ,in Washington DC verlieren sich die Spuren dieser russischen Linie der Familie von Wimpffen. (nach Auskunft eines Nachkommens änderte die Familie den Namen “Wimpffen”,da das Wort Wimp im Englischen mißverständlich klingt)

Der Generalleutnant der kaiserlich-russischen Armee, Grigorij Franzowitsch Freiherr von Wimpffen wurde auf dem Friedhof in Luneville beerdigt.Lejeune,der später berühmte Schlachtenmaler, der ihn gefangennahm, malte die Szene, als Napoleon dem schwer verwundeten General ein Glas Chambertin reicht.